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Description archivistique
Château-Neuf
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Description par Hans Georg Ernstinger de Saint-Germain-en-Laye

« [f. 133v] S. Germain en Lay, ain künigkhliches schloß in das alt vnnd newe abgethailt, darbeÿ auch ain großer marckht, da wir beÿm Silbern Thurn einlogiert gwest. Das alt schloß ist zwar groß vnnd mit gräben vmbgeben, aber das newe ist schöner, da wir gesehen vnter anderem ain schöne cammer, cabinet des königs vnd antichambre mit khünstlichen gemal werckh vnd schönen caminen von mancherlaÿ märmlstain. Ainen schönen saal. Ain pauiglon darinn ain sehr schöner tisch von mancherlaÿ eingelegter märml. Der garten daran ist vast schön, darinn 4 lange schöne braite stiegen mit ziegl gepflastert, vnd von außen mit schönen außgehauten bildwerckh geziert in stain, darunter hat es vil khunstliches waßerwerckh, ain fliegender trackh so waßer außsprizt, allerlaÿ vögl so artlich singent von der waßerkhunst also gema(c)ht, als obs lebendig wären, wie auch ain na(c)htigal alle viertl stund auch schlagt. Item ain schwarz märmlstainen tisch, der hat in der mitten ain loch, darein vil vnterschidliche eisene instrument gesteckht werden, wel(c)he vil vnterschidli(c)he sachen von waßer machen als ain lilg, kugl vnd dergleichen. Ain junckhfrau so auf der orgl schlegt, die hennd vnd den kopf rüerent. Allerlaÿ handtwerckher so arbaiten jeder sein absonderlich hantwerckh. Der Neptunus mit seiner dreÿspizigen gapl auf dem waßer heerschwimment mit seinem wagen von roßen gezogen, er geht dur(c)h ain port so sich aufthuet, herauß, wiert gegriest von seinen dienern zu beden seiten wel(c)he trometen, darnach zeu(c)ht er wider daruon vnd thuet sich die thür widerumb selbs zue. Der Orpheus mit seinen härpfen vnd vilen thieren darumb. Item vil andere waßerkunst, da das waßer an vil orthen auf ainen sprizt, das er nit vnbenezter bleiben khan. Weiter hat es in disem garten etlich schöne braite alleen oder gäng mit ziegl gepflastert, item ain schönen rörbrunnen mit Neptuni bildnus darauf mit 4 roßen, 4 bilder alle von gloggenspeiß vnnd 4 meerschneckhen [f. 134] schalen, wie auch 4 ronde geschirr, darein das waßer sich außgeust. Ain eingefangner weÿr, mit des Mercurii bildnus von gloggenspeiß auf ainer seülen. »

Ernstinger, Hans Georg